Stadt Zeven
Mitten im Elbe-Weser-Dreieck gelegen und umgeben von Laub- und Nadelwäldern wird Zeven zum ersten Mal 986 in der ältesten Urkunde des nahen Klosters Heeslingen unter dem Namen kivinan á Heeslingen erwähnt. Zahlreiche Bodenfunde im Gebiet der Stadt und Samtgemeinde Zeven, wie auch mehr als 30 stein- und bronzezeitliche Hügelgräber lassen deutlich erkennen, dass die Besiedelung weit zurück in die Vorgeschichte reicht.
Mit der Verlegung des Klosters Heeslingen wurde 1141 mit dem Bau der Klosteranlage und der Kirche begonnen. Wie schon in Heeslingen, so wurde auch hier St. Vitus als Patron der Kirche gewählt.
Nach dem 30-jährigen Krieg fiel der Ort für über 50 Jahre an das Königreich Schweden. Das Benediktinerinnen-Kloster wurde aufgelöst, die Anlage verfiel, nur ein Gebäude blieb erhalten, in dem sich heute das Museum Kloster Zeven befindet. Mit den gesamten Herzogtümern Bremen - Verden kam der Flecken Anfang des 18. Jahrhunderts in den Besitz des Kurfürstentums Hannover. Mit einer kurzen Unterbrechung während der Franzosenzeit zu Beginn des 19. Jh., als der Ort dem Königreich Westfalen gehörte, blieb das so bis 1866, als sich Preußen das Königreich Hannover einverleibte. Das bisherige Amt Zeven wurde 1885 Sitz des Landrates. Der Kreis Zeven bestand bis 1932. Am 25. Oktober 1929 erhielt Zeven die Stadtrechte und feierte 1986 sein 1000-jähriges Jubiläum.
In dieser langen Geschichte sind zwei Ereignisse von besonderer Bedeutung, zum einen die Konferenz zwischen Bremen und Schweden im Mai 1694, die den Zustand der Teilung Bremens beenden sollte, und zum anderen die Konvention zu Kloster Zeven vom September 1757. Dieser Waffenstillstandsvertrag zwischen Franzosen auf der einen Seite und Hannoveranern und Engländern auf der anderen beendete den ersten Feldzug des Siebenjährigen Krieges. Während die erstgenannte Konferenz zu einem Erfolg führte, hatten die Ergebnisse der Konvention jedoch nur einen sehr kurzen Bestand.
Die St.-Viti-Kirche und das Museum Kloster Zeven, malerisch am Stadtpark gelegen, sind noch immer der Mittelpunkt der Stadt, die inzwischen auf eine Größe von ca. 14.300 Einwohner angewachsen ist. Mit wenigen Schritten ist man in der Ahe, einem der großen Waldgebiete, welche die Stadt umgeben und immer wieder Ausflügler von nah und fern in die "Stadt am Walde" ziehen. Auch mancher Maler wurde durch die reizvolle Landschaft zwischen Heide und Moor angezogen. Der Zevener Heimatforscher Hans Müller-Brauel pflegte um 1900 enge Beziehungen zu bekannten Künstlern u. a. aus Worpswede, die dann häufig in Zeven zu Gast waren. In den letzten Jahren hat sich Zeven mit seiner Städtischen Galerie im Königin-Christinen-Haus, den zahlreichen Kunstwerken im öffentlichen Raum zu einem Zentrum für Kunst und Künstler aus dem Elbe-Weser-Raum entwickelt.
In den letzten Jahrzehnten hat sich die Stadt wirtschaftlich erheblich entwickelt. Sie ist Sitz der Samtgemeinde Zeven, einem verwaltungsmäßigen Zusammenschluß der Stadt Zeven mit den Gemeinden Heeslingen, Elsdorf und Gyhum, der 1974 bei der Gemeindereform aus der Stadt und 25 Landgemeinden hervorging. Auf 253,6 km2 wohnen über 23.000 Menschen.
Das Industriegebiet im Süden der Stadt, die sogenannte Aspe, beherbergt in einem waldartigen Gelände eine Anzahl Industriebetriebe, deren Ruf weit über Norddeutschland hinausreicht. Einige besonders Bedeutende beschäftigen sich mit der Verarbeitung und Vermarktung der landwirtschaftlichen Erzeugnisse der näheren und weiteren Umgebung. Ein neues Gewerbegebiet ist im Norden der Stadt entstanden, in dem sich zahlreiche Firmen angesiedelt haben, die entweder neu nach Zeven gekommen oder aus dem Stadtinneren ausgezogen sind. Eine großzügige Umgestaltung des Stadtkerns mit Einrichtung einer Fußgängerzone verbindet die geschichtliche Tradition des Ortes harmonisch mit den Erfordernissen der heutigen Zeit. Das Zentrum bietet Gelegenheit zum gemütlichen Einkaufsbummel, zum Flanieren, zum Besichtigen der modernen Kunstwerke und der historischen Gebäude. Zeven ist ein Ort, der mit seiner Lage auf der hohen Geest und mit seiner reizvollen Umgebung, mit seinen Anlagen und Sportstätten und nicht zuletzt auch mit seiner Gastronomie zum Verweilen einlädt.